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Offener Brief der Fachschaft Sport an die Stadt Überlingen

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Realschule Überlingen
Fachschaft Sport
Rauensteinstr. 4
88662 Überlingen

Überlingen, den 29.06.2013

Sehr geehrte Frau Becker, sehr geehrte Stadträtinnen und Stadträte,

seit dem 8. April steht uns die Realschulsporthalle als Sportstätte nicht mehr zur Verfügung. Unsere Hoffnung, die Stadt Überlingen strebe nach einer zeitnahen und praktikablen Lösung, wurde leider nicht erfüllt. Daher sehen wir jetzt keine andere Möglichkeit, als mit diesem Brief auf die nicht mehr tragbaren Missstände nun auch öffentlich aufmerksam zu machen.

Die Schließung der Halle als Folge jahrelanger Unzulänglichkeiten bei der Instandhaltung des Gebäudes stellt uns vor die Herausforderung, den Sportunterricht auch ohne die Hallenkapazitäten durchzuführen. Durch die engagierte Hilfe von Frau Hug, bei der wir uns an dieser Stelle bedanken wollen, konnten wir bisher einen Teil des Unterrichts auf andere freie Hallen verlegen. Leider deckt dies jedoch nur einen geringen Teil unseres Sportbedarfs ab und der Großteil des Unterrichts findet seit den Osterferien im Freien statt.

Das Kollegium nahm diese Herausforderung an. Der Schulhof wurde kurzerhand zum Sportgelände umfunktioniert. Dieser ist allerdings nur bei guter Witterung nutzbar und der Unterricht im Schulhaus wird dadurch nicht unerheblich gestört. Unglücklicherweise waren die jetzt dringend benötigten Außenanlagen “Ob den Mühlen” wegen Renovierungsarbeiten geschlossen. Mittlerweile sind zwei Umkleidekabinen soweit fertiggestellt, dass sich die Schüler umziehen können, doch das reicht leider bei Weitem nicht aus. Bei trockener Witterung, wenn alle Schulen nach draußen drängen, ziehen sich oft 2-3 Klassen in einer Kabine um. Die Sportlehrer haben, abgesehen von den engen Toiletten, weder an der Realschule noch auf “Ob den Mühlen” Umkleideräume.

Völlig untragbar ist die Tatsache, dass es für Schüler und Kollegen keine Möglichkeit gibt, sich nach dem Sportunterricht zu waschen, frisch zu machen, geschweige denn zu duschen, da die Sanitäranlagen immer noch nicht instand gesetzt sind. Diese Woche wurden die Arbeiten wieder eingestellt und die angekündigte schnelle Lösung für uns Schulen bleibt wohl weiterhin aus.

Aufgrund der heißen Wetterlage der vergangenen Woche stellten wir den Antrag an die Stadt, übergangsweise das Ost- oder Westbad als Sportstätte nutzen zu können. Wir hätten dort die Gelegenheit, Beachvolleyball oder Beachfußball zu spielen und auch die Möglichkeit zu duschen. Diese Bitte wurde aus Kostengründen abgewiesen.

Sehr geehrte Frau Oberbürgermeisterin,

wie sollen wir den Eltern, Schülern und dem Kollegium erklären, dass der Eintritt für die Schüler nicht finanzierbar sei, gleichzeitig aber ein sechsstelliger Betrag ohne sichtbaren Erfolg in eine marode Halle investiert wird?

Wir hätten es als entgegenkommende Geste der Stadt gewertet, wenn Sie uns mit der Nutzung der Freibäder nicht nur weiteren Improvisationsspielraum im Hinblick auf die Unterrichtsgestaltung ermöglicht, sondern auch den hygienischen Bedingungen Rechnung getragen hätten. Bisher haben wir die Einschränkungen mit sportlicher Einstellung ertragen und kreativ zu kompensieren versucht, nun aber sehen wir uns leider gezwungen, den Sportbetrieb an unserer Schule in den Stunden einzustellen, in denen keine Halle verfügbar ist. Im Hinblick auf die sommerlichen Temperaturen können wir die Verantwortung für einen Sportunterricht unter den beschriebenen mangelhaften räumlichen und hygienischen Verhältnissen nicht mehr tragen und werden die Beschwerden der Eltern an Sie als Träger unserer Schule weiterleiten.

In der Hoffnung auf Verständnis bitten wir Sie, Ihre Entscheidung zugunsten unserer Jugendlichen nochmals zu überdenken.

Mit freundlichen Grüßen
die Sportfachschaft der Realschule Überlingen


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