Von EVA-MARIA BAST
Überlingen – Realschule übt fiktives Stück über Unterricht im Jahr 2030 ein.
Es ist schon die vierte große Musicalproduktion an der Realschule Überlingen. Und dieses Mal haben die betreuenden Lehrer R. Ruf, S. Sterkel und K. Sellerbeck vom Libretto bis hin zur Musik alles selbst entwickelt. „Das hatte den Vorteil, dass wir den Schülern die Rollen praktisch auf den Leib schreiben konnten“, erzählt R. Ruf.
In dem Stück geht es um das Lebensumfeld von Schülern im Jahr 2030. „Wir kannten das Internet in unserer Jugend ja gar nicht und für die jetzige Generation ist das selbstverständlich“, sagt Sellerbeck. „Wir haben das einfach mal weitergesponnen bis ins Jahr 2030.“ Im Stück ist die Schule, wie wir sie heute kennen, aus ökonomischen Gründen abgeschafft, es gibt nur noch Unterricht online, einmal in der Woche treffen sich Schüler und Lehrer zentral. Nachmittags halten die Jugendlichen sich in ihren Zimmern auf, sie verabreden sich nicht mehr, machen sogar den Sport am PC, direkten sozialen Kontakt gibt es so gut wie nicht. Und warum spazieren gehen, wo man sich doch auch mittels Cyberbrille in der Stadt bewegen kann?
Doch es gibt eine Schülerin, die dieser Entwicklung kritisch gegenübersteht und versucht, ihre Mitschüler aufzurütteln und ihnen klar zu machen, dass es draußen doch viel schöner ist. Der Schülerin gelingt es, eine Freundin und zwei Jungs auf ihre Seite zu ziehen und gemeinsam mit ihnen das Internet auszuschalten. Es ist die letzte Chance, nachdem alle Versuche, die Kameraden mit Gesprächen aufzurütteln, ins Leere liefen. Ob es ihnen gelingt? Das wird noch nicht verraten. Aber: „Wir versuchen im Stück gewissermaßen, das Internet durch unsere Akteure zu personifizieren. Das Netzwerk wird durch eine Person dargestellt“, sagt Roland Ruf. 30 Schüler stehen auf der Bühne, und 18 Realschulkollegen arbeiten im Hintergrund. Premiere ist am 2. November. Wo? Das ist nach der Sperrung der Realschulturnhalle, wo das Musical aufgeführt werden sollte, noch völlig offen.
Freuen sich auf die Arbeit mit ihren Schülern. Von links: R. Ruf, K. Sellerbeck und S. Sterkel.
Bild: Bast